Modellprojekt zum Entlassmanagement

Modellprojekt zum Entlassmanagement

Ab dem 01. Oktober 2017 gelten neue Vorgaben für das Entlassmanagement der Krankenhäuser. Die Versorgungsforschung und die Praxis zeigen, dass gerade bei der Entlassung älterer und hilfebedürftiger Menschen Defizite in der nachstationären Versorgung bestehen.

Häufig sind viele verschiedene Akteure eingebunden. Auf Krankenhausseite sind es die Ärzte und der Sozialdienst, die die nachstationäre Versorgung planen und einleiten. Auf der ambulanten Ebene kommen die Haus- und Fachärzte, Pflegedienste oder Pflegeheime, Hilfsmitteldienstleister, Apotheken, Physio- oder Ergotherapeuten oder auch Ämter hinzu, alles im Zusammenspiel mit den zuständigen Kostenträgern, wie z.B. der Kranken- oder Pflegeversicherung. Eine Abstimmung unter den Handelnden erfolgt bisher kaum. Das kann unter Umständen den gesundheitlichen Zustand der Patienten belasten.
Um den Übergang in die Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt zu verbessern, planen das Evangelische Krankenhaus Bethel (EvKB), das Zentrum für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft (ZIG OWL), der Landesverband NRW des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK) sowie PVM derzeit ein Modellprojekt. Dieses soll in der neuen Ausschreibungswelle des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) beantragt werden.
Ziel des Modellprojekts ist es, das Entlassmanagement weiter zu entwickeln, zu standardisieren und die Qualität der Versorgung zu verbessern. Eingebunden werden die Patienten sowie die versorgenden Akteure im ambulanten und stationären Bereich. Die Versorgungsschnittstellen sollen mittels digitaler Infrastruktur miteinander verknüpft werden, sodass die Entlassung aus dem Krankenhaus gesichert und eine koordinierte Weiterbehandlung im Anschluss erfolgen kann.
Um mögliche Ansätze, Versorgungskonzepte wie auch Lücken im Entlassprozess zu erkennen, haben die Projektpartner am vergangenen Freitag, den 20.10., zu einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Roy Kühne im Johannesstift in Bielefeld eingeladen. Herr Kühne, der selbst eine Physiotherapiepraxis im niedersächsischen Northeim betreibt, hält Veränderungen im Zusammenspiel der Heil- und Hilfsmittelerbringer insbesondere im Rahmen des Entlassmanagements für äußerst wichtig und begrüßt die Bielefelder Initiative. Er ermunterte alle Beteiligten ihr Engagement fortzuführen.
Gesucht werden derzeit noch Physio- und Ergotherapiepraxen, die Interesse haben, sich als Praxispartner am Projekt zu beteiligen. Bei Interesse oder Fragen steht Interessierten per Mail oder Telefon gerne zur Verfügung: Marie Assmann | marie.assmann@pvm-med.de | 0521-93 84 85 64.

Den Artikel der Neuen Westfälischen vom 21.10.17 finden Sie hier (Autor: Martin Fröhlich)

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